Nobelhotel, Absteige und Jurtencamp

Hotels gibt es in Ulaanbaatar wie Kiesel in der Gobi. Es sind alle Kategorien vertreten, wobei man relativ pauschal sagen kann, mit steigender Kategorie sinkt das Preis/Leistungsverhältnis, während man für relativ wenig Geld noch angemessene Unterkunftsbedingungen vorfinden kann, bekommt man oftmals für sehr viel mehr Geld auch nur drittklassiges Ambiente, besser wird das dann erst wieder bei den internationalen Ketten. Man kann durchaus bei einem Hotel mit Kofferträger und uniformierten Bediensteten in einem Zimmer landen, das für 70 Euro nur unwesentlich mehr bietet als ein Zimmer für dreißig Euro in einem improvisierten Hotel ohne Restaurant. Darauf sollte man sowieso keinen Wert legen, denn eines ist klar, wirklich gut isst man in UB nicht in einem Hotel, sondern außerhalb.

Die Oberklasse bildet derzeit das Kempinski, von außen eher ein unscheinbares Objekt, die Lage ist auch nicht gerade 1A, aber drinnen soll es den genormten Kempinski Standard bieten, so zumindest wird es von der Hotelgruppe verkauft, die es im Sommer 2007 übernommen hat

Mehr her macht da schon das Dschingis Hotel, groß, modern, interessante Architektur und besser gelegen. In das Zentrum kommt von hier notfalls noch zu Fuß und mit dem Sky Center hat man das größte Shoppingcenter der Stadt praktisch im Haus. Obwohl es wesentlich moderner erscheint als das Kempinski stammt es noch aus den letzten Tagen des Sozialismus, es war damals 1989, die spektakulärste Baustelle der Stadt.

Die alte Nummer eins war das Hotel Ulaanbaatar direkt im Stadtzentrum, Luxus der 70 er Jahre und eben das erste internationale Hotel des Landes, es hat demzufolge eine Historie und kann schon einige interessante Gäste vorweisen. Die Gastronomie, die eigentlich in allen Hotels nicht viel wert ist, scheint hier noch ein Stück unter dem allgemeinen Level zu rangieren, eben viele englische und amerikanische Gäste.

Lange wird sich das Ulaanbaatar aber nicht mehr auf seinen Lorbeeren ausruhen können, denn gleich nebenan eröffnete 2015 das Shangri La, asiatischer Luxus, direkt am Suchebataar Platz mit tollen Ausblicken, zumindest aus den höheren Etagen.

Das Narantuul dominiert die Hochhäuser an der Westkreuzung, liegt günstig und bietet schöne Ausblicke.

An der Westkreuzung residiert auch das Ramada, es macht auf Design hat aber keinen besonders guten Service.

In die Reihe der Guten sollte man auch noch das Hotel Edelweiß, etwas südlich vom Zentrum der Stadt, einreihen. Es ist recht klein und übersichtlich aber ganz gut ausgestattet und dem ersten Anschein nach sehr gut geführt.

Abschließen soll diese Gruppe das Continental nicht weit vom Edelweiß entfernt. Schon äußerlich will es amerikanisch wirken, ein bischen Dallas in Ulaanbaatar.

Die eher praktische Touristenklasse, aber natürlich auch nichts für Backpacker beginnt dann mit dem Bayangol nahe der Friedensbrücke, aber immer noch im Zentrum. Hier steigen seit Jahrzehnten die Reisegruppen der großen Veranstalter ab und es zwar ordentlich ausgestattet, aber man würde sagen, eher das Gegenteil von dekadent.

Genau auf der anderen Seite der Friedensbrücke wartet das Peace Bridge Hotel, das dem Schein nach auch gern ganz oben mitspielen möchte, aber allein schon wegen der Lage dort nie hinkommen wird. Typisch ist auch das Restaurant, das nach sehr viel mehr aussieht, was dann aber auf den Teller kommt ist nicht mehr viel wert. Es ist auch noch eines von den Häusern, wo man der Meinung ist, dass Bier vom Fass nicht standesgemäß sein kann.

Noch etwas weiter vom Zentrum entfernt residiert das Palace Hotel, auch ein typisches Touristenhotel für Reisegruppen aus aller Welt, aber sicher nicht das Schlechteste.

Die vielen kleinen Hotels der unteren Preisklasse aufzuzählen wäre müßig und eine objektive Bewertung kaum möglich, es kann sein, man erwischt ein Zimmer, in dem alles funktioniert im anderen Zimmer des gleichen Hauses regnet es vielleicht durch die Wand. Beste Methode ist, sich einfach zwei, drei Hotels anschauen und die Zimmer zeigen lassen. Beispielhaft für die kleinen Hotels mag das Miami  geannt sein, ziemlich günstig an der Enchtaiwan Gudamsch neben dem Tushig Warenhaus gelegen oder das Haraa an der Tschoinbolin Gudamsch.                                            

In der Stadt gibt es auch eine Reihe von Hostels und Backpackerunterkünften, die sind vom Preis her  im Vergleich mit den Hotels der Oberklasse unschlagbar aber kaum wesentlich günstiger als die kleinen Hotels der Stadt. Sie werden oft von Mongolen geführt, die länger im Ausland gelebt haben oder auch von Ausländern selber, sind deshalb oft recht effizient vermarktet haben aber nicht immer das Beste Preis/Leistungsverhältnis. Die Ausstattungen sind demzufolge auch den tatsächlichen Erfordernissen entsprechend, zweckmäßig aber selten mehr. Größter Makel ist meist die Lage dieser Unterkünfte, die zwar selbst oft recht ordentlich sind, aber häufig bietet das Umfeld nicht gerade das beste Ambiente, in Jurtensiedlungen, dunklen Ecken der Innenstadtkarees oder an verlärmten Haupstraßen.

Eine Alternative zu den Hotels in der Innenstadt sind Jurtencamps am Stadtrand. Die Preise für die Nacht liegen hier bei 20 bis 40 Euro und da die Taxitarife erträglich sind, kann dass durchaus eine gute Alternative sein. Auch wenn die Camps etwas außerhalb liegen kann man praktisch jederzeit für 5 bis 10 Euro in die Stadt und zurück fahren. Die bessern Camps verfügen auch über ordentliche Sanitäreinrichtungen und wenn die Lage schon fast in der Natur ist, ist es hier wirklich angenehmer als in manchen Hotels der Stadt.



Die Umgebung von Ulaanbaatar hat einiges zu bieten. Da ist zum Einen der Khentij nördlich der Hauptstadt, eine Wildnis aus Bergen, Taiga und Flüssen. Hier kann man Wandern, Klettern, Reiten und Fischen, in einer unberührten und nahezu menschenleeren Landschaft.

Mehr dazu unter unsere Seite www.reisetipps-mongolei.de 


 

Unser Tipp für Unterkünfte in Ulaanbaatar, das Monrise Jurtencamp in Gatshurt www.monrise-traveller.com