Ringkämpfer, Snowboard und Gleitschirmfliegen

Um es gleich vorweg zu nehmen, eine Fußballliga mit großen Wochenendspielen wird man in der Mongolei vergeblich suchen. An deren Stelle sind so in etwa die Ringkämpfer getreten, da gibt es schon Turniere die zum allgemeinen Event werden. Boxkämpfe veranstaltet man auch noch in der Stadt, aber dann ist die Palette des praktizierten klassischen Leistungssportes auch schon aufgezählt.
Beim Freizeitsport sieht die Sache schon etwas anders aus. Gerade bei den Trendsportarten gibt es viele Freunde. Offroad Motorsport ist in allen Formen sehr beliebt und die besten nehmen auch schon mal an semiprofessionellen Rallyes in Afrika teil. Im Gegensatz zum Alltagsradfahren hat das sportliche Radfahren echte Freunde in der Mongolei. Es gibt sogar einige Profis die international mitfahren. Die Clubs der Alpinisten haben auch teilweise sehr prominente Mitglieder, nicht wenige Regierungsmitglieder stellen sich dieser Herausforderung. Neueste Sportart für Besserverdienende ist das Gleitschirmfliegen. An schönen Tagen sind manchmal ein dutzend Schirme im Hauptrevier bei Gatshurt am Himmel.

Das Reiten, auf das man in der Aufzählung sicher zuerst getippt hätte, wird eigentlich fast nur von Viehzüchtern und dort wieder von Kindern als Sport betrieben. Die trainieren dann für das große Naadam, wobei das Pferd eigentlich gewinnt und nicht der Reiter. Freizeitreiten für gesetzte Damen und Herren ist in Ulaanbaatar eigentlich kein Thema.
Der Wintersport ist weniger gut entwickelt als man bei 6 Monaten Winter vermuten mag, es fehlt einfach der Schnee. Dem hilft man seit kurzem mit Technik ab, eine moderne Bescheinungsanlage soll das neue große Skigebiet der Stadt schneesicher machen. Im bisherigen Skigebiet Nucht hat man zwar auch mit ein paar Schneekanonen nachgeholfen, aber der kleine Schlepplift war doch nicht so weit geeignet um gute Trainingsbedingungen zu erreichen. So scheiterte der einzige mongolische Teilnehmer an der letzen Ski WM auch wieder an der Qualifikation, wobei er mit Sicherheit immer noch 95 Prozent aller Pistenbesucher in Österreich das Fürchten gelehrt hätte.
Mit dem neuen Skigebiet und den Pisten mit bis zu 200 m Höhenunterschied kann das anders werden. Insgesamt existieren 5 davon mit Längen bis zu 1200 m, zwei 4er Sessellifte und zwei Schlepplifte sorgen für den Transport, es gibt Gastronomie und Skiausleih. Echt gut ist das Angebot von täglichem Nachtski auf 6 km satt beleuchteten Pisten.



Ins Skigebiet, das gerade mal 13 km vom Stadtzentrum entfernt ist, fahren regelmäßig Skibusse, damit dürfte Ulaanbaatar die einzigste Millionenstadt sein, bei der man im Zentrum in den Skibus steigt und nach 20 Minuten im Lift sitzt.
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